Lacrosse: 1. Herren qualifizieren sich fürs Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft
Die durchwachsene Rückrunde, die mit einer Sieg-freien Vorbereitung beim Springball begann, wurde durch gezieltes Training und mentalen und kameradschaftlichen Feinschliff mit Erfolg gekrönt – Die Lacrosse Herren qualifizieren sich nach intensivem Playoff Wochenende zum Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft.
Mit dem letzten Feinschliff in Sachen Team-Zusammenhalt begann das Playoff-Wochenende in Kassel für die 1. Herren schon freitags im Zug und abends im Hotel. Der erste Gegner für Samstagmorgen stand mit dem BHC fest und primär ging es darum sich auf die eigenen Stärken zu fokussieren.
Nach einem intensiven Warm-up am Samstag, ohne Frage gekrönt durch die diesjährige Tradition des „Teamings durch Schnick-Schnack-Schnuck“, war der Start ins Spiel jedoch sehr verhalten. Der BHC konnte sich mit zwei Toren im ersten Viertel schnell etablieren und es dauerte bis weit ins zweite Viertel, dass die Münchner Offense durch einen Treffer von Henning Schmitt belohnt wurde. Bis zum Ende der ersten Hälfte fand Lukas Möll zweimal einen erfolgreichen Schuss und die Halbzeit konnte beim Spielstand von 3:3 genutzt werden um sich neu zu fokussieren. In der zweiten Hälfte jedoch startete der BHC mit weiteren Toren und nach dem Anschlusstreffer von Dennis Heerdt zum 4:5 in den ersten Minuten des letzten Viertels konnte die Verteidigung ihr Versprechen eines Gegentor-freien letzten Viertels nicht umsetzen. Das Spiel glitt den Herren aus den Händen und ging schlussendlich mit 4:8 verloren.
Die eigene Leistung entsprach nicht den Erwartungen der Mannschaft und so stand nun am Nachmittag nicht ein Spiel gegen Köln auf dem Programm sondern Teaming und Entspannung im Spa des Hotels – Shake it off war das Motto. Die Niederlage wurde professionell verarbeitet und die Ansage war klar und simpel: Ab jetzt keine Niederlagen mehr – zwei Siege sind nötig um sich zu qualifizieren.
Am Sonntag wurde im ersten Spiel des Tages die Intensität merklich aufgedreht. Gegen den SC Frankfurt 1880 starteten die Herren mit einem Treffer von Tim Wunderlich nach nur 45 Sekunden und konnten das Momentum aufnehmen und schnell mit 3:0 davon ziehen. Zwei Anschlusstreffer, ermöglicht durch eine bis dato nicht geforderte Defense, ließen Frankfurt hoffen. Jedoch entfachten die Damen des HLC, die nach zwei siegreichen Playoff Spielen in Hamburg bereits die Qualifikation in der Tasche hatten und die Pläne zur Rückfahrt um einen Stopp in Kassel optimierten, einen merklichen Motivationsschub: Bis zum Ende des dritten Viertels maßregelte die Offense eine zunehmend müde Frankfurter Defense mit sieben unbeantworteten Treffern. Im letzten Viertel bäumten sich die Frankfurter nochmal kurz auf, konnten aber am Endstand von 11:6 nichts mehr rütteln. Hervorzuheben ist hier die hervorragende Arbeit von Lukas Möll und Caspar Donsbach am Face-off X.
Dieses Hoch galt es jetzt über ein Spiel Pause zu halten und im alles entscheidenden letzten Spiel des Tages mental und körperlich nochmal alles zu geben. Nach einer Niederlage gegen Hamburg stand der Vorjahresgegner des Finales, die ewigen Freude und Rivalen aus Stuttgart zwischen München und der DM in Ingolstadt. Es war, wie bereits die Begegnungen in der regulären Saison wieder extrem spannend und eng. Die Ansage vor dem Spiel durch Trainer Wolfgang Grießl war klar: wer sich selbst und dem Team vertraut und den Plan ausführt kann nicht verlieren!
Dies behielten die Herren im Kopf als nach einem Auftakttreffer von Wolfgang Grießl die Stuttgarter zweimal trafen und auch ein weiterer Treffer von Max Sandlein von zwei Stuttgarter Treffern beantwortet wurde. Tim Wunderlich konnte vor der Halbzeitpause auf 3:4 verkürzen und lieferte auch den Auftakttreffer für ein drittes Viertel in dem die Stuttgarter nur einen Angriff zum Tor verwerten konnten, da die Münchner mit einer bis dahin in der Saison selten gesehen Beharrlichkeit, Geduld und Sicherheit wieder und wieder das Stuttgarter Tor angriffen und im Ride jeden Fehler ausnutzten um den Ball wieder zu erobern. Im Vierten Viertel trafen Coach Wolfgang Grießl und München Lacrosse Urgestein Sascha Bruss noch einmal das Tor und der unermüdliche Einsatz der Offense machte es den Stuttgartern fast unmöglich den Ball in den Angriff zu tragen. Auch ein Anschlusstreffer fünf Sekunden vor Schluss konnte den Sieg den Münchnern nicht entreißen und so heißt es auf nach Ingolstadt in zwei Wochen. Schlüssel zum Erfolg waren wie vor dem Spiel angekündigt der unermüdliche Einsatz um die Kleinigkeiten, allen Voran jeden Groundball zu erkämpfen. Wenn die Herren es schaffen das Erfolgsrezept aus dem Stuttgart Spiel mitzunehmen verspricht es ein spannendes Halbfinale gegen die Herren von Schwarz-Weiß Köln zu werden.
Wir bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich bei allen Fans die uns in Kassel unterstützt haben, allen voran unserem traumhaften Damenteam! Wir werden uns in Ingolstadt revanchieren!